Die psychische Seite der Krebserkrankung hat Folgen: Betroffene, die keine Unterstützung erhalten, versinken oft tiefer in ihrer Verzweiflung und Depression. Der Missbrauch von Alkohol, Tabak und Drogen, fehlende Selbstmotivation, eine suboptimale Ernährung, eine schlechte Compliance in der Medikamenteneinnahme, eine geringere Toleranz gegenüber Nebenwirkungen, ein höheres Risiko für Komplikationen und der Bedarf für zusätzliche Behandlungen oder verlängerte Krankenhausaufenthalte – dies sind typische Auswirkungen der psychischen Belastung, die zu einem Teufelskreis führen.
Darüber hinaus ist es daher unerlässlich, Krebspatient*innen zusätzlich zu ihrer regulären Krebstherapie ausreichende Unterstützung für ihre psychische Gesundheit anzubieten. Die Behandlung von Tumorerkrankungen bedarf einer vollumfänglichen und optimalen Versorgung.
Auf körperlicher Ebene gelingt das heute schon oft mit Erfolg. Der tiefgreifende Einfluss von Krebs auf die mentale Gesundheit der Betroffenen und ihrer Angehörigen wird jedoch ständig weniger stark thematisiert. Der nationale Krebsplan, ausgearbeitet vom Bundesministerium für Gesundheit, bekräftigt im Ziel Nr. 9, dass alle Krebspatient*innen bei Bedarf eine angemessene psychoonkologische Versorgung erhalten sollen. Leider besteht immer noch eine erhebliche Lücke bei der psychosozialen Versorgung.Doch Studien haben gezeigt, dass bis zu 50 Prozent der Patient*innen mit einer Krebsdiagnose an Depressionen und/oder Angstzuständen leiden. Der Anteil an diesen mentalen Störungen ist sogar dreimal höher als in der Allgemeinbevölkerung – und die Zahlen werden weiter steigen.
Krebs zählt zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Experten schätzen, dass die Zahlen von 19,3 Millionen Krebsfällen im Jahre 2020 auf über 30 Millionen im Jahre 2040 steigen wird. Etwa jeder fünfte Mensch unter 75 Jahren wird dann im Laufe des Lebens an Krebs erkranken.
Trotz der beachtlichen Fallzahlen nimmt die eigentliche, notwendige psychoonkologische Versorgung im Therapiealltag zu wenig Raum ein. Die Gründe sind vielfältig. Zum einen scheuen die Betroffenen die Suche nach mentaler Unterstützung oder lehnen ein Therapieangebot sogar ab, weil sie glauben, diese Hilfe nicht zu benötigen. Noch immer sind mentale Erkrankungen ein Tabuthema und mit einem Stigma behaftet.
Zum anderen ist das Angebot flächendeckend bis heute nicht ausreichend vorhanden, um allen Krebserkrankten eine vollumfängliche psychoonkologische Versorgung anbieten zu können. Deshalb finden selbst Betroffene, die einer Betreuung offen gegenüberstehen, häufig nicht die Unterstützung, die sie benötigen.
Bekannt sind wiederum die Konsequenzen der mangelnden Versorgung. Bei Krebserkrankten, die an Depressionen leiden, steigen die Pflegekosten um mehr als 100 Prozent. Mit mehr als 145 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit ist eine Notfallversorgung und mit mehr als 100 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit eine erneute Krankenhauseinlieferung innerhalb von 30 Tagen notwendig.
Depressionen verstärken das Risiko für Behandlungskomplikationen, führen zu einer geringeren Toleranz gegenüber Nebenwirkungen und/oder sogar den Bedarf für zusätzliche Behandlungen. Sie verursachen längere Krankenhausaufenthalte und erhöhen die körperliche Belastung. Sie führen außerdem zu einer schlechteren Zusammenarbeit mit dem onkologischen Team und zu einer geringeren Bereitschaft zur Mithilfe und Medikamenteneinnahme. Langfristig betrachtet haben Betroffene nicht nur eine geringere Lebensqualität, sondern verlieren sogar mitunter den Lebenswillen.
Die Krebspatient*innen, die zeitnah mit der Diagnose und spätestens zu Beginn der Behandlung psychoonkologische Unterstützung erhalten, haben also insgesamt bessere Behandlungsergebnisse. Die psychische Unterstützung hilft den Patient*innen, die eine Chemotherapie oder Radiotherapie durchlaufen, die Belastungen und Nebenwirkungen der Behandlung besser zu bewältigen.
Auch wenn alle Menschen im Gesundheitswesen an der Grenze der Belastbarkeit arbeiten, so bleibt in der psychoonkologischen Versorgung bei vielen Krebserkrankten eine Betreuungslücke. Diese zu schließen könnte Kosten senken, Krankenhausaufenthalte verkürzen und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern.
Digitale Gesundheitslösungen können diese Lücke schließen. Digital Healthcare ist ein Konzept der Zukunft, denn es erlaubt eine maßgeschneiderte Betreuung – unkompliziert und individuell. Die digitale Unterstützung durch Apps auf tragbaren Geräten und Telemedizin ist eine wertvolle Vervollständigung, die neben anderen Therapien wie Medikamenten eingesetzt werden kann. Ziel ist es, die Betroffenen kostengünstig und klinisch validiert zu begleiten. Dazu erhalten Erkrankte Zugang zu einer digitalen Funktion, die unabhängig von Zeit und Ort zu nutzen ist – nämlich immer dann, wenn die Patientin oder der Patient bei Angst und Depression Hilfe braucht.
Diese digitale Unterstützung in Form von Apps gibt es in mehreren Varianten, welche sich im Leistungsumfang und in ihrer Leistungsfähigkeit unterscheiden. Von all diesen Produkten ist die "Living Well Plus"-App die derzeit einzige digitale Gesundheitslösung für Krebserkrankte, die klinisch validierte, verhaltensbezogene und psychologische Unterstützung unmittelbar, zuverlässig und kosteneffizient ermöglicht. Das auf der kognitiven Verhaltenstherapie basierende Programm unterstützt die Betroffenen darin, krebsbedingte Ängste, Stress und depressive Symptome zu lindern, mit dem Ziel, Wohlbefinden, Lebensqualität und das generelle Behandlungsergebnis zu verbessern.
Die Krebspatient*innen können jederzeit auf die therapeutischen Inhalte zugreifen, wodurch eine Überbrückung von Versorgungslücken und die Überwindung von Barrieren erreicht wird. Damit schafft die "Living Well Plus"-App einen beträchtlichen Mehrwert für die körperliche und mentale Gesundheit von Krebserkrankten, welcher erweiterbar und nachweisbar ist.
Living Well Plus ist eine medizinische App, die persönliche Begleitung von Psychoonkologen und ein Therapie-Programm zur Selbstfürsorge bietet. Alles auf dem Smartphone.
Die App kann allein oder in Verbindung mit anderen psychologischen Interventionen genutzt werden und richtet sich an Krebserkrankte jeder Art ab dem Zeitpunkt der Diagnose bis zur Remission. Das Ziel ist, ihr Stress- und Angstniveau zu reduzieren und ihre Lebensqualität zu verbessern. Das auf der kognitiven Verhaltenstherapie basierende Produkt vermittelt Strategien, welche an die individuellen Umstände angepasst sind.
Dabei stehen verschiedene Funktionen rund um die Uhr zur Verfügung. Diese dauerhaft abrufbare Versorgung ermöglicht es den Betroffenen, die Angebote nach Belieben zu nutzen, wodurch die Einschränkungen der traditionellen, termingebundenen Versorgung vermindert und über die Krankenhausgrenzen hinaus ausgedehnt werden. In welchem Umfang und welche Bereiche der App von einzelnen Patient*innen genutzt werden, können diese selbst bestimmen. Wer reden möchte, findet bei einem Psycho-Onkologen schnell und kostenlos ein offenes Ohr. Betroffene, die diesen Schritt (noch) nicht machen möchten, nutzen die App-Bereiche zur Selbsthilfe.
Zu den vermittelten Inhalten gehören beispielsweise Lektionen zum Umgang mit Emotionen, zur kognitiven Arbeit an negativen Gedanken und zur Verhaltensaktivierung. Übungen wie Atemtechniken, die Arbeit mit der Vorstellungskraft, Achtsamkeit und Dankbarkeit unterstützen die Betroffenen bei verschiedenen Herausforderungen, mit denen sie während der Behandlung konfrontiert sind – Stress, negative Gedankenspiralen, Grübeln, Ängste und Panikattacken, Hilflosigkeit, geringere Selbstmotivation, depressive Symptome, Schlaflosigkeit und chronische Erschöpfung und so weiter.
Das individuelle Wohlbefinden digital zu erfassen, ermöglicht eine frühzeitige Intervention, Therapieplanung und verbesserte Zusammenarbeit zwischen Erkrankten und Fachpersonal. Praktische Informationen, reale Patient*innengeschichten, private Begleitung von Psychoonkologen bei Bedarf und eine breite Zugänglichkeit für Betroffene aller erdenklichen persönlichen Hintergründe runden das digitale Health-Management ab.
Der medizinische Einsatz des "Living Well Plus"-Programms wurde umfassend geprüft und validiert. In Befragungen gaben über 90 Prozent der Nutzer*innen an, dass sie dadurch ihr Wohlbefinden verbessern konnten. Jeweils 92 Prozent bewerteten das Therapie-Programm positiv und würden es einer Freundin oder einem Freund weiterempfehlen.
Eine wissenschaftliche Validierung konnte diese Daten untermauern. Mehr als die Hälfte der teilnehmenden Patient*innen konnte durch das Therapie-Programm in der App eine klinische Verbesserung ihrer Angstzustände verzeichnen. Interessant sind auch die Erfolge bei Depression: Hilfe und Unterstützung mit dem Programm waren umso besser, je höher die Ausgangsniveaus bei Depression, Stress und Angst waren. Krebserkrankte können sich an ihre/n betreuende/n Onkolog*in, das psychoonkologische Team oder ihre Krankenkasse wenden, um mehr zu erfahren.
Quelle: https://www.faz.net/firmen/depression-hilfe.html