Ressourcen sind insbesondere im Kontext einer Krebsdiagnose von zentraler Bedeutung. Ressourcen umfassen alle Fähigkeiten und Mittel, die einem Menschen helfen können, schwierige Lebenssituationen zu meistern und trotz Herausforderungen ein erfülltes Leben zu führen. Diese Ressourcen lassen sich in verschiedene Kategorien unterteilen:
Diese Ressourcen ermöglichen es Betroffenen, positive Lebensperspektiven zu entwickeln und Strategien zu finden, um trotz der Belastung durch die Diagnose gesund und lebensfroh zu bleiben. Es geht darum, diese Ressourcen zu erkennen und im Alltag bestmöglich zu nutzen. Dadurch kann der Genesungsprozess und die Lebensqualität wesentlich gefördert werden.
Innere Ressourcen umfassen sowohl körperliche als auch seelische Stärken, die uns helfen, schwierige Lebenssituationen zu meistern. Körperliche Ressourcen beinhalten unter anderem die Fähigkeit, sich zu bewegen und körperliche Aktivität auszuüben. Dazu zählen nicht nur intensive Sportarten, sondern auch sanfte Bewegungen wie Spaziergänge oder Yoga. Diese unterstützen den Körper dabei, Kraft zu schöpfen und sich von den Strapazen einer Krebsbehandlung zu erholen.
Seelische Ressourcen beziehen sich auf die psychische Widerstandskraft (Resilienz) und die Fähigkeit, mit Stress umzugehen. Methoden wie Atemübungen und Entspannungstechniken können helfen, den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen. Regelmäßige Atemübungen beispielsweise sorgen dafür, dass man sich zentriert und fokussiert fühlt. Auch Dankbarkeitsübungen können eine große Rolle spielen: Regelmäßiges Bewusstmachen von Dankbarkeit fördert eine positivere Lebenseinstellung und erhöht die psychische Stabilität.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Fähigkeit zur Selbstreflexion und positiven Selbstzuwendung. Sie hilft dabei, eine gesunde innere Balance zu finden und emotionale Stärke zu entwickeln. Regelmäßige Auszeiten, um in sich hineinzuhorchen und die eigenen Bedürfnisse zu erkennen, sind wichtig. Dies fördert das seelische Wohlbefinden und trägt maßgeblich zur Lebensqualität bei.
Soziale Ressourcen können in vielerlei Hinsicht unterstützen – sei es durch praktische Hilfe im Alltag, emotionale Unterstützung oder einfach durch das Gefühl der Nähe und des Verständnisses.
Freunde und Familie tragen dazu bei, das Gefühl der Isolation zu vermindern und ein wichtiger Bestandteil des Wohlbefindens zu sein. Sie können auch als Vermittler fungieren, die den Zugang zu weiteren Ressourcen oder professioneller Hilfe erleichtern. Es ist wichtig, offen zu kommunizieren und Unterstützung anzunehmen. Manchmal fällt es schwer, um Hilfe zu bitten, aber es ist essenziell, dass Betroffene erkennen, dass sie nicht allein sind.
Soziale Netzwerke und Selbsthilfegruppen sind Orte, an denen sich Menschen treffen, die ähnliche Erfahrungen teilen. Es entsteht ein Raum des gegenseitigen Austauschs, Verständnisses und der Unterstützung. Hier können Betroffene über ihre Gefühle und Herausforderungen offen sprechen und zugleich von den Erfahrungen und Bewältigungsstrategien anderer profitieren. Diese Art von Unterstützung kann entscheidend sein für das psychische Wohlbefinden und die Motivation, sich weiterhin den Herausforderungen zu stellen.
Auch moderne Kommunikationsmittel können helfen, soziale Kontakte aufrechtzuerhalten, selbst wenn persönliche Treffen erschwert sind. Videoanrufe, Telefonate oder der schriftliche Austausch via E-Mail oder soziale Medien können wertvolle Verbindungen stärken und das Gefühl des Eingebundenseins fördern.
Äußere Ressourcen umfassen institutionelle und materielle Unterstützung, die sicherstellen, dass man nach der Diagnose die notwendige Pflege erhält und Krebserkrankung bewältigen kann.
Ein wesentlicher Bestandteil dieser Ressourcen ist der Zugang zu spezialisierten medizinischen Einrichtungen. Krankenhäuser und Fachkliniken bieten Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten, die auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten sind. Rehabilitationsprogramme bieten wertvolle Gelegenheiten zur l körperlichen und seelischen Stärkung und zu einer wirksamen Langzeitbehandlung. Diese Programme umfassen oft physische Therapien, psychologische Unterstützung und Aktivitäten, die zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen.
Auch finanzielle Unterstützung und organisatorische Hilfen sind von großer Bedeutung. Versicherungen und staatliche Zuschüsse können helfen, die finanziellen Belastungen durch die Krankheit zu mindern. Institutionen und Organisationen bieten oft Beratungsdienste an, die Patienten und deren Familien durch den bürokratischen Dschungel führen und sicherstellen, dass alle verfügbaren Unterstützungen genutzt werden können.
Reha-Kliniken und ähnliche Einrichtungen tragen dazu bei, den Genesungsprozess zu unterstützen und den Patienten ein Gefühl von Normalität und Kontrolle zurückzugeben. Diese Orte bieten neben der physischen Rehabilitation auch psychosoziale Unterstützung, die es den Betroffenen erlaubt, sich mit anderen in ähnlichen Situationen auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen.
Im Alltag ist es von Vorteil, diese Ressourcen nicht nur zu erkennen, sondern auch bewusst zu integrieren. Kleine tägliche Rituale und Aktivitäten, die Zufriedenheit und Freude bringen, können einen enormen Unterschied machen. Finde die für Dich besten Aktivitäten und nutze sie regelmäßig, um Deinen Alltag positiv zu gestalten.
Die Integration dieser Ressourcen erfordert vielleicht etwas Planung und Bewusstsein, aber die positiven Auswirkungen auf Deine Lebensqualität und Dein Wohlbefinden sind es allemal wert. Indem Du Dich auf Unterstützungsmöglichkeiten fokussierst, kannst Du nicht nur die Herausforderungen Deiner Krebserkrankung bewältigen, sondern auch Deine Resilienz fördern, Stress abbauen und Dein allgemeines Wohlbefinden steigern. Auf diese Weise verbesserst Du Deine Lebensqualität erheblich und nachhaltig.
Von Entspannungstechniken (Atemübungen, Achtsamkeitstraining oder positive innere Bilder) über Vitalität durch Aktivitäten, Bewegung und Dankbarkeitsübungen bis hin zur sozialen und institutionellen Unterstützung – all diese Ressourcen sind wertvolle Werkzeuge für Dein Wohlbefinden nach der Krebsdiagnose. Integriere sie in Deinen Alltag und finde heraus, was Dir am besten hilft und am meisten Freude und Erfüllung bringt.
Suche Unterstützung in Deinem sozialen Netzwerk sowie durch professionelle Einrichtungen. Denke daran, dass Du nicht alleine bist. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Unterstützung und Hilfe zu finden, sei es durch Familie und Freunde, Selbsthilfegruppen oder professionelle Einrichtungen. Nutze diese Ressourcen, um Deine Resilienz zu stärken und eine positive Lebensperspektive zu entwickeln.
Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit Psychoonkologin Angelika von Aufseß erstellt, Expertin und Autorin mit über 10 Jahren Erfahrung in der therapeutischen und rehabilitativen psychoonkologischen Arbeit mit Patienten nach der Krebsdiagnose.
Quelle: Prosoma | Living Well Plus